Über Anfänge, Abteilungen und Alternativen

Hannes Braml, einer der Gründer, gibt Einblicke in die Organisationsstruktur von Sekoun: „Am Anfang hatten wir wie viele Start-ups keine Hierarchien. Das lief bestens, bis wir die Schwelle der 50 Mitarbeiter überschritten: Da haben wir Abteilungen eingeführt und waren tatsächlich ganz schnell in den vielzitierten Silos gefangen. Die Vernetzung klappte nicht mehr richtig, es gab Missverständnisse, die viel Zeit gekostet haben. Deswegen haben wir vor einiger Zeit die Abteilungen wieder abgeschafft, arbeiten jetzt projektbasiert in Teams aus verschiedenen Fachrichtungen. Das war möglich, weil alle die Entscheidung mitgetragen haben und stellte sich für uns als richtiger Weg heraus.“

Hintergrund

Starre Hierarchien grenzen ab, führen zu Zielkonflikten zwischen Abteilungen und widersprechen der Dynamik komplexer Systeme. Vernetzte Organisationen haben deutlich bessere Chancen, Komplexität zu meistern. Das autonome Arbeiten aller Beteiligten an klaren, gemeinsamen Zielen führt zu einer Netzwerkstruktur. Statt einer Heldenkultur mit Fokus auf einzelne Personen liegt das Augenmerk auf den Interaktionen. Aber auch wenn hierarchische und vernetzte Organisationen scheinbar Gegenpole sind, braucht eine funktionierende Selbstorganisation eine visionäre Führungsperson, die als Navigator agiert und bereit ist, auf ‚klassische‘ Macht zu verzichten.

Zum Mitnehmen

Alle Mitarbeiter des Unternehmens verfolgen ein übergeordnetes, gemeinsames und akzeptiertes Ziel. Jeder Einzelne darf und soll sich persönlich einbringen und ‚für das Ganze denken‘. Hierbei gilt es, gerade diejenigen abzuholen und zu unterstützen, die noch wenig Erfahrung mit eigenverantwortlichem Arbeiten haben. Autonomes Arbeiten heißt auch, die Verantwortung zu übernehmen, auch für Fehler, was durch eine positive Fehlerkultur erleichtert wird. So ermöglicht Vernetzung auch Gestalten und Lernen.

Managt Organisationen durch Ideen, nicht über Hierarchien.

Steve Jobs