Komplexität leben

Akzeptieren

‚Es ist komplex, das ist ok‘

Beim Kickoff des Projekts stellt Teamleiter Harald Meister die Zielsetzung und die Rahmenbedingungen vor: „Unser Ziel ist die Umsetzung eines IT-Systems zur vollständigen Rückverfolgbarkeit der Komponente über den ganzen Lebenszyklus unserer Produkte. Daran sind viele Partner und Sekoun-Teams beteiligt, es betrifft zahlreiche Prozesse und Werkzeuge.“ Gleichzeitig schwört er das Team nochmal darauf ein, Komplexität als Chance zu sehen: „Wir wissen noch nicht genau, was die Anforderungen an dieses System sind und wie wir konkret vorgehen. Aber wie üblich werden wir die Gesamtsituation analysieren, um die Zusammenhänge und ihre Auswirkungen besser zu verstehen. Wir haben mit diesem Projekt die Möglichkeit, unsere Produktqualität weiter zu steigern.“

Hintergrund

Auch in der Natur finden sich zahllose komplexe, sich selbst organisierende Systeme vom Muster einer Sanddüne bis zum Ökosystem Regenwald. Deren Vorhandensein wird schlicht akzeptiert, wenn nicht gar bewundert. In der Freizeit ist Komplexes, etwa Gesellschaftsspiele, häufig positiv belegt und gilt als spannende Herausforderung. Im beruflichen Kontext dagegen macht Komplexität oft Angst und es wird versucht, sie zu vermeiden, zu reduzieren oder zu beherrschen. Das kostet viel Energie, ist aber nicht zielführend. Wenn es dagegen gelingt, Komplexität auch im Unternehmen zu akzeptieren, wenn sie als Chance verstanden wird, ist der Weg zum Gestalten bereitet.

If you change the way you look at things, the things you look at change.

Dr. Wayne Dyer

Zum Mitnehmen

Ein gemeinsames Verständnis für Komplexität, ihre Merkmale und Folgen ist grundlegend, um eine komplexe Situation zunächst erkennen zu können. Darauf aufbauend gilt es, Komplexität im Unternehmen positiv zu kommunizieren. Dabei können Führungskräfte als Vorbild agieren. Im Idealfall wird so die persönliche Einstellung dem Thema gegenüber geändert, die ganzheitliche Betrachtung von Systemen, eine Ambiguitäts- und Unsicherheitstoleranz werden in der Unternehmenskultur verankert. Das erlaubt Experimentierfreude und Spaß an neuen Ansätzen, die Offenheit für andere Perspektiven und einen positiven Umgang mit Fehlern.